Offener Brief der Kreistagsfraktion an den Landrat zur Einrichtung eines EnergieInfoZentrums RLP Nord

Veröffentlicht am 08.10.2008 in Fraktion

Sehr geehrter Herr Landrat,
der SPD-Fraktion liegt das Projekt Energieinformationszentrum sehr am Herzen und wir sind in Sorge um den Fortschritt bei diesem Thema.
Insbesondere sind wir skeptisch, ob das von der Verwaltung erarbeitete Konzept zukunfts- und förderfähig ist.
Das Konzept deckt bei beachtlichem Flächenbedarf nur einen der möglichen Aspekte eines solchen Zentrums ab: Die Informationsmöglichkeit für Verbraucher und die Werbe- und Ausstellungsmöglichkeit für heimische Anbieter im Energiesektor.

Es gibt mindestens zwei weitere Aspekte, die ein solches Projekt unseres Erachtens auch einer Förderfähigkeit näher bringen könnten:

• Die Generierung von technischem Fortschritt für Technologien rund um die Energie, insbesondere Erneuerbare Energien (Wärmeerzeugung, Wärmedämmung, Stromerzeugung). Die heimische Metallindustrie ist auch auf dem Energiesektor tätig und hat das Potenzial, fortschrittliche Techniken zur Marktreife zu bringen; dabei soll sie unterstützt werden.

• Ein pädagogisch-didaktisches Konzept zur Begleitung der im Gange befindlichen Energiewende hin zu solaren Energietechniken. Es kommt auf jede/n Einzelne/n an, wenn es darum geht Energie einzusparen oder Erneuerbare Energiequellen zu nutzen. In diesem Fall wird das Bewusstsein, das wir heute bei jungen Menschen herstellen, maßgeblich sein für das „Sein“ unserer Kinder und Kindeskinder.

Sehr geehrter Herr Landrat,
wir fragen Sie nach dem Sachstand und wir regen gleichzeitig an, die genannten Aspekte bei einer Überarbeitung des Konzeptes zu berücksichtigen.
Es könnte auch sinnvoll sein, ein Konzept durch eine moderierte Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Kreisentwicklungsausschusses oder sonstigen Interessierten erstellen zu lassen. Schon dieser auf Beteiligung setzende Ansatz wäre ein Qualitätsmerkmal und würde die Ausgangslage verbessern.

Aus unserer Sicht könnte zum Beispiel die Ausstellung auf beispielhafte Technologien beschränkt werden, die jeweils mit Anbieterlisten versehen werden könnten. Eine inhaltliche Verzahnung mit den unter dem Stichwort „Metallcluster“ initiierten Maßnahmen und mit in der Region vorhandenen Energieprojekten, wie Biogasanlagen, Fotovoltaikgeneratoren und dem Windpark böte sich an.
Für Rheinland-Pfalz und für den Kreis Altenkirchen spielt zweifelsohne das Thema Biomasse – vor allem Holz – eine herausragende Rolle. Dem sollte das Konzept Rechnung tragen.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Bernd Becker
Stellv. Fraktionsvorsitzender