Kreis-SPD diskutierte alternative Wohnkonzepte für ältere Menschen

Veröffentlicht am 02.05.2007 in Pressemitteilung

Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe "Seniorenpolitik" beim diesjährigen Seminar des SPD-Kreisverbandes

Mit den Herausforderungen des demographischen Wandels und einer immer älter werdenden Gesellschaft beschäftigten sich die Teilnehmer beim diesjährigen Seminar des SPD-Kreisverbandes Altenkirchen im Landhaus Westerwald in Wissen.

Einen besonderen Schwerpunkt legten die Sozialdemokraten auf den Bereich der alternativen Wohnkonzepte. Angehörige, die früher die häusliche Betreuung und Pflege übernommen haben, sind immer seltener vorhanden oder leben weit entfernt. Die Politik müsse sich mit der Problematik stärker auseinandersetzen, insbesondere auf kommunaler Ebene, meinten die Seminarteilnehmer. Doris Weide, Fachpflegerin der Gerontopsychiatrie, stellte ihr geplantes Projekt einer Wohngemeinschaft für Senioren im Raum Altenkirchen vor, für die zurzeit nach einer geeigneten Räumlichkeit gesucht wird. Neben der sozialen Komponente liege ein Vorteil dieser, zum Teil betreuten, Hausgemeinschaften darin, dass keine zusätzlichen kostenintensiven Heimplätze geschaffen werden müssten, so Doris Weide. Als positiver Nebeneffekt würde ein Beitrag zur Belebung der Innenstädte geleistet.

Ältere Menschen hätten den Wunsch, so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung zu leben, auch nach dem Tod des Ehepartners. Bei den heute 50-Jährigen sei jedoch eine größere Bereitschaft vorhanden, auch im höheren Alter noch die Wohnung zu wechseln, erklärte Horst Weller, Vorsitzender der AG 60plus im Kreis Altenkirchen. Allerdings würde vielfach Wert darauf gelegt, weiterhin im selben Ort zu leben, um vorhandene nachbarschaftliche Kontakt nicht zu verlieren. Weller berichtete über ein gemeinsames Projekt der Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück, der Verbandgemeinde Rheinböllen und dem Ambulanten Hilfezentrum, das die gesamte Bandbreite von häuslicher Pflege bis zur stationären Versorgung im Altenheim einbezieht mit Schwerpunkt auf ein möglichst langes Wohnen und Leben im gewohnten Umfeld. Dazu würden neben einer optimierten ambulanten Hilfe die bestehenden Strukturen des dörflichen Gemeinwesens genutzt und ausgebaut. So gebe es z.B. Schulungen für pflegende Angehörige, Selbsthilfegruppen sowie gezielte Förderung der ehrenamtlichen Hilfe und Nachbarschaftshilfe. Zur Koordination stehen in den Ortsgemeinden ehrenamtliche Seniorenbeauftragte zur Verfügung.
Auf Vorschlag des SPD-Kreisvorsitzenden Dr. Matthias Krell soll in Kürze mit den Initiatoren vor Ort ein Gespräch geführt werden, um sich über die bisherigen Erfahrungen auszutauschen und zu prüfen, inwieweit ein solches Projekt auch im Kreis Altenkirchen zu realisieren ist.