Mit „Empörung und Unverständnis“ hat der SPD-Kreisvorstand in seiner jüngsten Sitzung auf die Schließungspläne bei Wolf-Garten durch den amerikanischen Konzern MTD reagiert. Noch vor kurzem sei die Stimmung innerhalb des Unternehmens sehr zuversichtlich gewesen, nicht zuletzt aufgrund der positiven Entwicklung bei den Umsätzen, berichtete SPD-Kreisvorsitzender Dr. Matthias Krell von seinen Gesprächen mit der Belegschaft. Die Nachricht, den Betzdorfer Standort auf den Prüfstand zu stellen, sei „aus heiterem Himmel“ gekommen; die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stünden entsprechend unter Schock.
Krell hatte auch in seiner Funktion als heimischer Landtagsabgeordneter unmittelbar nach Bekanntwerden der Situation sowohl den Kontakt mit dem Betriebsrat bei Wolf-Garten als auch dem Mainzer Wirtschaftsministerium gesucht.
„Die IG-Metall und die Technologieberatungsstelle des DGB (TBS) unterstützen den Betriebsrat bei der Suche nach Möglichkeiten, die drohende Werksschließung zu verhindern“, berichtete der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Bernd Becker aus einem Gespräch des DGB-Kreisvorstandes mit dem Betriebsrat.
Da es am Standort Betzdorf keine nennenswerten Liquiditätsprobleme gebe, sehen die Sozialdemokraten in den Schließungsplänen eine rein strategische Entscheidung zur Sicherung des international bekannten und renommierten Markennamens Wolf-Garten. „Die Schicksale der 240 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie der 17 Auszubildenden scheinen den Konzern in Übersee nicht zu interessieren“, empören sich die Sozialdemokraten. Die Kreis-SPD erklärte ihre uneingeschränkte Solidarität mit den Beschäftigten und bietet ihre Unterstützung im Kampf um den Erhalt des Standortes in Betzdorf an. „Betzdorf ist Wolf-Garten und muss es auch bleiben“, so die Genossinnen und Genossen.