Kreis-SPD analysierte Landtagswahl: „Fulminantes Wahlergebnis“ - Niederlagen bei Direktmandaten trübte Stimmung

Veröffentlicht am 18.03.2021 in Pressemitteilung

Coronabedingt musste die jüngste Sitzung des erweiterten SPD-Kreisvorstandes als Videokonferenz stattfinden. Die Sozialdemokraten im Kreis Altenkirchen zogen bei ihrer Wahlanalyse ein positives Fazit über den Ausgang der Landtagswahl. „Die SPD bleibt stärkste politische Kraft im Land und liegt kreisweit bei den Zweitstimmen vorne“, stellte der SPD-Kreisvorsitzende Andreas Hundhausen zufrieden fest.

Dass die Partei ihr gutes Landesergebnis von 2016 im Prinzip wiederholen konnte sei auch ein Verdienst Malu Dreyers gewesen, die bei den Menschen großes Vertrauen genieße, erklärte Hundhausen. Im Gegensatz dazu habe die CDU-Wahlkampfstrategie des ständigen Moserns und Meckerns über die Landesregierung bei den Wählerinnen und Wählern nicht verfangen, so der SPD-Kreischef.

Die gute Stimmung trübte indes die Tatsache, dass in beiden Wahlkreisen wieder die CDU das Direktmandat gewinnen konnte, mit der Konsequenz, dass der Wahlkreis Altenkirchen in den nächsten fünf Jahren keinen SPD-Abgeordneten nach Mainz schicken kann. Dem SPD-Kandidaten Matthias Gibhardt bescheinigte Hundhausen einen engagierten Wahlkampf und ein Ergebnis mit Zukunftspotential. Dem schloss sich der noch amtierende Abgeordnete Heijo Höfer an. „Es war nicht vergebens, sondern erst der Anfang“, lautete Höfers Prognose. Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Betzdorf-Gebhardshain Sebastian Birk wies auf die schwierigen Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie hin. Der fehlende persönliche Kontakt zu den Menschen im Wahlkampf habe ein besseres Ergebnis verhindert, glaubte Birk. Gibhardt selbst nutzte den Abend, um allen Helferinnen und Helfern ein „dickes Dankeschön“ zu sagen. Es sei eine kleine Belohnung, dass man bei den Landesstimmen die Union knapp geschlagen habe.

Die Glückwünsche der Genossinnen und Genossen konnte Sabine Bätzing-Lichtenthäler entgegennehmen, die über die Landesliste erneut den Sprung in den Landtag geschafft hatte. Die SPD-Politikerin sprach von einem „fulminanten Landesergebnis“, mit dem vor einigen Wochen kaum jemand gerechnet habe. 
Ärgerlich sei das verpasste Direktmandat. Es habe sich aber einmal mehr gezeigt, dass der Landtagswahlkreis strukturell extrem schwer für SPD-Kandidaten gewinnbar sei. Das war überhaupt nur einmal im Jahr 1991 Franz Schwarz gelungen. Bei der zukünftigen Regierungsbildung deute alles auf eine Neuauflage der Ampel-Koalition hin, war sich Bätzing-Lichtenthäler sicher.
Sie rief dazu auf, aus dem guten Ergebnis Selbstbewusstsein und Zuversicht für die weiteren Wahlen in 2021 zu schöpfen. Schließlich stehe außer der Bundestagswahl unter anderem noch eine wichtige Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Kirchen an. Der Vorstand des SPD-Gemeindeverbandes hatte sich in der vergangenen Woche bereits einstimmig auf Andreas Hundhausen als Kandidaten festgelegt. Dessen Entscheidung wurde aus Reihen des Kreisvorstandes positiv kommentiert. „Das Kandidatenprofil passt zu dir, du hast gute Aussichten“, zeigte sich beispielsweise Bernd Becker aus Fensdorf zuversichtlich. Die offizielle Nominierung soll am 9. April auf einer Delegiertenversammlung erfolgen.