Integratives Modell als Alternative zum bisherigen Schulsystem?

Veröffentlicht am 14.05.2007 in Pressemitteilung

Hat das dreigliedrige Schulsystem eine Zukunft? Welche alternativen Modelle lassen sich für den Kreis Altenkirchen umsetzen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die Teilnehmer beim diesjährigen Seminar des SPD-Kreisverbandes Altenkirchen.

Thorsten Wehner, Landtagsabgeordneter und Mitglied im Ausschuss für Bildung und Jugend, macht sich Sorgen um die langfristige Zukunft der Hauptschulen in der bisherigen Form, wie er in seinem Referat noch einmal deutlich machte. Dies liege jedoch nicht am fehlenden Engagement der Lehrkräfte oder qualitativ schlechten Angeboten, wie Wehner ausdrücklich betonte, sondern vielmehr an der mangelnden Akzeptanz seitens der Eltern. „Viele haben kein Vertrauen in den Hauptschulabschluss als Voraussetzung für die beruflichen Perspektiven ihrer Kinder“, meint der Abgeordnete. Auf der anderen Seite seien die Anforderungen der Wirtschaft zu sehr gestiegen. Wo früher beispielsweise ein Realschulabschluss als Qualifikation ausgereicht hätte, würden heute fast nur noch Abiturienten genommen, kritisierten die Sozialdemokraten.

Die Teilnehmer machten auf die vielen verschiedenen Schulformen im Kreis Altenkirchen aufmerksam. Das Angebot reicht von den „klassischen“ Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien bis zu den Regionalen Schulen, Dualen Oberschulen und Integrativen Gesamtschulen. Für manche Eltern sei schlicht nicht mehr durchschaubar, wo für ihr Kind die optimale schulische Ausbildung angeboten werde.
Die Genossinnen und Genossen aus dem Kreis Altenkirchen halten integrative Systeme für die Zukunft als die beste Lösung. Bei einer Variante dieser integrativen Schulformen könnte man die bisherigen Haupt- und Realschulabschlüsse sowie das Abitur nach 13 Jahren zusammenfassen. Daneben bestünde die Möglichkeit, an Gymnasien bereits nach 12 Jahren das Abitur zu machen. „Auf jeden Fall“, so Wehner, „müsse man jetzt unter dem Aspekt des gemeinsamen längeren Lernens Schulentwicklung betrachten.“
Ein Manko des deutschen Schulsystems im internationalen Vergleich sei die frühe Differenzierung der Schüler nach dem 4. Grundschuljahr auf die weiterführenden Schulen. Matthias Krell, Landtagsabgeordneter und SPD-Kreisvorsitzender, wies auf bildungswissenschaftliche Studien hin, die eindeutig zu einer späteren Aufteilung frühestens nach der 6. Klasse raten, um auch sogenannten „Spätentwicklern“ bessere Chancen einzuräumen.
Der SPD-Kreisverband könnte sich den Kreis Altenkirchen als Modellregion eines solchen zweigliedrigen Systems vorstellen. Die Sozialdemokraten wollen das Thema frei von eventuell vorhandenen ideologischen Denkstrukturen weiter angehen.

 

 

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