„Europa neu denken“ – Europaabgeordneter Norbert Neuser sprach im Kulturhaus Hamm

Veröffentlicht am 20.05.2014 in Europa

Bernd Niederhausen, MdL Thorsten Wehner, Hejo Höfer, Norbert Neuser, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Andreas Hundhausen

Ein eindringliches Plädoyer für Europa hielt jetzt der Europaabgeordnete Norbert Neuser im Kulturhaus Hamm/Sieg. Neuser war auf Einladung des SPD-Kreisverbandes Altenkirchen zu Gast, um im Vorfeld der Europawahl am 25. Mai für eine hohe Wahlbeteiligung zu werben.

Trotz mancher Schwierigkeiten sei die Europäische Union insgesamt ein Erfolgsprojekt, erklärte Neuser. So seien die Erweiterung der Grundrechte und der Ausbau der Sozialsysteme in den inzwischen 28 Mitgliedsstaaten wesentliche Errungenschaften des europäischen Gedankens. Der SPD-Politiker betonte besonders die Rolle der EU für Frieden, Wohlstand und Stabilität in Europa.

Neuser erinnerte auch an die historischen Wurzeln eines vereinten Europas. In ihrem Heidelberger Programm trat die SPD bereits 1925 für die Verwirklichung der „Vereinigten Staaten von Europa“ ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg sei Deutschland in die Völkergemeinschaft aufgenommen und von anderen Ländern finanziell unterstützt worden – auch von Griechenland.

„Deutschland ist größter wirtschaftlicher Nutznießer der EU und profitiert wie kein anderes Land vom Euro“, rief der Europaabgeordnete allen Skeptikern zu. „Ein Scheitern der EU können wir uns nicht leisten“, bestätigte Heijo Höfer. Der Altenkirchener Bürgermeister ist stellvertretendes Mitglied im Ausschuss der Regionen Europas und hatte an diesem Tag noch eine Sitzung in Brüssel zu bewältigen. Die finanzielle Hilfe Deutschlands für andere EU-Staaten sei nicht nur ein Akt der Solidarität, sondern schon aus eigenem Interesse unverzichtbar, meinte Höfer.

„Selbstkritisch“ wurde Neuser bei der aktuellen Krisensituation in der Ukraine. Hier seien in der Vergangenheit auch von der EU-Kommission Fehler gemacht worden. Eine Lösung des Konfliktes werde man nur erzielen, wenn Russland mit am Tisch sitzt, war sich der Parlamentarier sicher. Umso wichtiger sei eine personelle Änderung an der EU-Spitze. Die SPD habe mit Martin Schulz eine international anerkannte Persönlichkeit als Kandidaten für das Amt des Präsidenten der EU-Kommission vorzuweisen.